Wie Sie in 12 Wochen Ihr Growth Mindset entwickeln.
Agiles Arbeiten wird für Unternehmen, Führungskräfte und Teams immer wichtiger. Dabei ist es ebenso wichtig, flexibel und schnell auf sich verändernde Rahmenbedingungen und Kundenanforderungen zu reagieren wie auch ein nachhaltiges Wissensmanagement aufzubauen. Genau hier soll kommt der “Working Out Loud” Anstz in’s Spiel - mit Working Out Loud können Unternehmen den internen und den externen Wissensaustausch fördern.
Doch wie genau funktioniert „Working Out Loud“, was bringt die Methode und wo hat sie ihren Ursprung? Erfahren Sie in diesem Blogbeitrag mehr darüber, wie Working Out Loud funktioniert und welche Vorteile es bietet.
Erfahren Sie in diesem Blogbeitrag:
Was ist Working Out Loud?
Working Out Loud bedeutet, das eigene Wissen zu sammeln und mit anderen Menschen zu teilen. Im Rahmen sogenannter WOL-Circles wird an indviduellen Zielen gearbeitet und Wissen miteinander geteilt. Gerade in einer schnelllebigen VUKA-Welt, in der sich das Welt Wissen angeblich aller 5 Jahre verdoppelt, eine gute und relevante Idee. Das Ziel von WOL ist, einen besseren Wissensaustausch zu ermöglichen.
Der Begriff stammt aus dem Englischen: “work out” (“Training”) und „loud“ („laut), weil es darum geht, Wissen und Erfolge für andere sichtbar (quasi „Laut“) und damit auch nutzbar zu machen. Im Rahmen sogenannter WOL-Gruppen – die innerhalb eines Unternehmens oder auch außerhalb sein können - wird an individuellen Zielen gearbeitet und Wissen miteinander geteilt.
Ursprünge von Working Out Loud
Ursprünglich baut der Working Out Loud Ansatz auf einem Konzept auf, welches 2010 von Bryce Williams (IT Spezialist) entwickelt wurde. Dieser verfasste einen Blogartikel mit dem Titel “When will we start to Work Out Loud? Soon!” Hier beschrieb er WOL als eine Gleichung:
Working Out Loud = Observable Work + Narrating Your Work.
Mit WOL hat Bryce Williams damit in Worte gefasst, was sich mit der zunehmenden Relevanz von Blogs und sozialen Medien beobachten ließ: den Paradigmenwechsel für Wissensarbeiter weg vom "Wissenssammler", hin zum Teilen von Wissen: Relevant ist, wer bereitwillig sein Wissen teilt und hilft – nicht mehr wer das Wissen hortet und bewacht.
John Stepper, ein langjähriger Manger der Deutschen Bank, nahm diesen Ansatz auf und entwickelte ihn zu einem Selbstlern- und Peer-Coaching Programm weiter. 2015 veröffentlichte er das Buch „Working Out Loud: For a better career and life“, in dem er die Methode beschrieb. Auf seiner Website bot er weiterhin bis 2020 auch kostenlose Anleitungen, die „Circle Guides“ und die Möglichkeiten, seinen "Circle" zu finden, an.
Der Grundgedanke hinter WOL ist sehr einfach erklärt: Laut John Stepper und Bryce Williams ist es ungemein wichtig, Wissen zu teilen. Dies passiert in Folge von zwei verschiedenen Schritten, wie in der Gleichung beschrieben:
1. Wissen sichtbar machen: Die eigene Arbeit und das eigene Wissen sollten so detailliert wie möglich dokumentiert werden. Um die Arbeit sichtbar zu machen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eigene Wissensplattformen, mehrere Ordner, etc.
2. Über Wissen berichten: Im zweiten Schritt geht es darum, über das interne Wissen zu berichten. Dem Prinzip von Working Out Loud nach ist es jetzt an der Zeit, das Wissen mit anderen Experten, Teams oder Unternehmen zu teilen. Dies kann über Blog-Artikel oder auch über soziale Medien erfolgen. Speziell für diesen Zweck entstanden auch sogenannte WOL-Circles. Hier treffen Gruppen entweder virtuell oder vor Ort aufeinander, um Wissen miteinander auszutauschen und somit gegenseitig voneinander zu profitieren.
Hinter der WOL-Methode steckt das Prinzip, dass wir in der heutigen Arbeitswelt bereits immenses Wissen aufgebaut haben. Jetzt ist es an der Zeit, die Möglichkeit der Vernetzung und Kollaboration ausnutzen, um dieses Wissen mit anderen Menschen zu teilen. Das Prinzip “Geben und Nehmen” bedeutet, dass jeder Mensch sein Wissen abgibt und damit auch Wissen von anderen Menschen erhält.
Obwohl das Prinzip von WOL ursprünglich aus den USA stammt, hat es schnell auch in Deutschland Anklang gefunden. Zu Beginn trafen sich Arbeitnehmer und Angestellte aus eigener Motivation heraus zu solchen Treffen.
Diese Gruppen wurden aber auch in vielen namhaften Unternehmen eingeführt, wie etwa Audi, BMW, Bosch, Daimler oder DB. Das Prinzip wurde sehr schnell bekannt und Ende 2017 sogar mit dem HR-Excellence-Award ausgezeichnet.
„Um die vernetzte Welt erfolgreich zu gestalten, müssen wir über jegliche Grenzen hinweg zusammenarbeiten, einander unterstützen und voneinander lernen. […] Die Working Out Loud Circle Methode bietet Mitarbeitern, vernetztes Arbeiten zu erleben und die eigenen Fähigkeiten darin auszubauen.” (Christoph Kübel, Geschäftsführer und Arbeitsdirektor der Robert Bosch GmbH)
Die Prinzipien Working Out Loud
Tatsächlich ist Working Out Loud mehr als nur eine Methode der internen Wissensverteilung – es ist auch eine Mentalität der Zusammenarbeit und eine Lernkultur. Der Ansatz basiert auf fünf Prinzipien, die es ermöglichen sollen, Beziehungen aufzubauen, Wissen zu teilen und das eigene Mindset zu erweitern.
Diese zentralen Prinzipien sind:
Relationships (= Beziehungen): Mit einem WOL Kreis werden Beziehungen mit verschiedenen gleichgesinnten Personen aufgebaut und es ist wichtig, dass man für ständig daran arbeitet, diese Beziehungen zu pflegen und auszubauen. Nur so lässt sich konstant Wissen teilen mit anderen Personen und nur so entsteht auch das notwendige Vertrauen.
Generosity (=Großzügigkeit): Hier geht es vor allem darum, dass Wissen großzügig und ohne Erwartung an Gegenleistung geteilt wird.Gerade wenn man selbst als Experte in einem gewissen Gebiet an einem WOL Kreis teilnimmt, kann es sein, dass man für das geteilte Wissen nicht dieselbe “Menge” an Wissen zurück bekommt. Dennoch kann ein WOL Circle hilfreich sein, auch, um die eigenen Denkmuster zu hinterfragen.
Visible Work (= sichtbare Leistung/Arbeit): Die eigene Leistung und Fortschritt werden so transparent wie möglich geteilt. In der Praxis geschieht dies einerseits durch wöchentliche Updates („Woran ich arbeite und was meine Erkenntnisse sind!“) sowie digitale Tools (Wissensdatenbanken etc.) Auch der Experte, der das Wissen teilt, kann davon profitieren, indem diese Person weitere Tipps und Ratschläge erhält und sich somit auch Fehler leichter vermeiden lassen.
Purposeful discovery (zielgerichtete Erfahrung): In einem WOL-Circle hat jedes Mitglied sein eigenes Ziel, dass er oder sie verfolgen möchte. Dies wird sich auch in der Kommunikation mit der Gruppe wiederspiegeln, die immer wieder eingeladen wird, die eigene Arbeit mit Feedback oder eigenen Ideen zu kommentieren oder zu ergänzen.
Growth Mindset (Wachstumsorientierung): Durch Feedback und Hilfe der anderen Teilnehmer „wächst“ man und schafft es Veränderungen zuzulassen und sich weiterzuentwickeln. Die Komfortzone wird verlassen. Working Out Loud hilft deshalb nicht nur dem Wissensaustausch zwischen Experten, es fördert zudem ein positives, wachstumsorientiertes Mindset.
Wie funktioniert ein Working Out Loud Circle?
Bei einer “Working Out Loud”-Gruppe geht es um den Austausch mit Gleichgesinnten, die sich gegenseitig bei ihrer Entwicklung (fachlich oder persönlich) unterstützen möchten, in dem sie Expertise, Erfahrungen, Kontakte usw. miteinander teilen.
Bei der Durchführung einer WOL Gruppe sollte man einige Aspekte beachten:
Es sollte eine kleine Gruppe sein - ca. drei bis fünf Personen. Jede Person definiert zu Beginn ein individuelles Ziel, an dem dann gemeinschaftlich gearbeitet werden kann. Dieses Lernziel unterscheidet sich je nach Zweck und Inhalt der Gruppe. Möglich Lernziele können beispielsweise sein „Ich lerne etwas Neues aus dem Bereich XY, das mich beruflich weiterbringt!“ oder „Ich erweitere mein Netzwerk, indem ich in dem internen Firmennetzwerk mehrere interessante Menschen zum Lunch-Date einlade.“ Oder auch „Ich erlerne das Hobby AB, da es mich schon seit Jahren interessiert!“
Um diese Ziele erreichen zu können, treffen sich die Mitglieder laut den WOL-Circle-Guides einmal pro Woche für eine Stunde. Das Ganze geht über einen Zeitraum von insgesamt 12 Wochen, wobei dies natürlich individuell an eine Gruppe angepasst werden kann.
In diesen Treffen – die physisch oder auch virtuell stattfinden können - teilen die Mitglieder ihr Wissen und ihre Ansichten und versuchen so, sich gegenseitig zu helfen, die Ziele zu erreichen.
Und abgesehen vom Fortschritt bei den individuell gesteckten Zielen erleben die Teilnehmenden eines WOL Circles auch:
selbstorganisiertes und vernetztes Lernen,
Grundlagen zum Aufbau vertrauensvoller Beziehungen,
ein vernetztes Kommunizieren über Fächergrenzen hinweg,
das sichtbare Arbeiten auf sozialen Plattformen auf dem Weg zum Ziel,
die digitale Zusammenarbeit in einem Netzwerk mit einer klaren Fokussierung auf die persönliche Zielsetzung.
Für jeden Einzelnen im Working Out Loud Circle ergibt sich so eine klare „Win-Win-Situation“: Indem Sie Wissen mit anderen teilen, über welches Sie bereits verfügen, bekommen Sie den Zugang zu viel mehr Wissen, welche Sie wiederum für sich oder das eigene Team oder auch das eigene Unternehmen nutzen können.
Was passiert in den 12 Wochen Working Out Loud?
Das 12-Wochen-Programm soll dabei helfen, die fünf Elemente von Working Out Loud kennenzulernen, einzuüben und zu einer Gewohnheit werden zu lassen – die dann über Jahre hinweg hilft, Vorsätze leichter umzusetzen. Hier die zwölf Schritte:
Woche 1: Ziel formulieren. Im ersten Meeting formuliert jeder Teilnehmer sein Ziel. Dieses sollte motivierend sein, nicht zu groß und idealerweise messbar.
Woche 2: Andere unterstützen. In Meeting zwei sollen sich die Teilnehmer vor Augen führen, wer bereits zu ihren Unterstützern gehört, dann überlegen, womit man selbst diese Menschen weiterbringen könnte – und dies mit einem ersten kleinen Beitrag zu tun. Etwa, indem sie einen Post eines Unterstützers liken.
Woche 3: Kontakte aufbauen und intensivieren. Im dritten Meeting sollen sich die WOL-Teilnehmer darüber austauschen, wie sich Kontakte zu potenziellen Unterstützern aufbauen oder intensivieren ließen. Und anschließend mit weiteren eigenen Beiträgen in Vorleistung gehen, etwa, indem sie ein Dankeschön an einen Kontakt formulieren.
Woche 4: Besser kommunizieren. Die Übungen des vierten Meetings drehen sich um die Frage, wie Nachrichten an mögliche Unterstützer formuliert sein sollten. Und wie Beiträge oder persönliche Begegnungen aussehen könnten, um die eigene Kommunikation persönlicher, wertschätzender und effektiver zu gestalten.
Woche 5: Erfahrungsschatz. Im fünften Meeting gilt es, darüber nachzudenken, welchen Schatz an Erfahrungen und Know-how die Circle-Mitglieder selbst anzubieten haben. Und wie dieser helfen könnte, die Beziehungen zu anderen Menschen zu intensivieren.
Woche 6: Sichtbarkeit erhöhen. Meeting sechs dreht sich um die Sichtbarkeit der Circle-Teilnehmer. Die Übungen dienen dazu, die persönliche Online-Präsenz zu verbessern und zu überlegen, wie sich diese nutzen ließe.
Woche 7: Nächste Schritte planen. Im siebten Meeting geht es um nächste Schritte, Pläne und Möglichkeiten, die die Circle-Beteiligten angehen wollen, wenn das vorab formulierte Vorhaben erreicht ist. Dabei helfen soll ein Brief an das zukünftige Ich, den jeder aus der Gruppe schreibt.
Woche 8: Neue Gewohnheiten verankern. Meeting acht dient dazu, WOL-Gewohnheiten zu verankern – unter anderem mithilfe einer Checkliste zum Etablieren neuer Routinen und einem Fortschritts-Diagramm, das den Circle-Mitgliedern zeigt, wie gut sie den Austausch mit Unterstützern inzwischen pflegen.
Woche 9: Für Feedback sorgen. Im neunten Meeting tauschen sich alle Mitmachenden darüber aus, welche Formate und Inhalte von Beiträgen geeignet wären, um nützliches Feedback zu erhalten. Eine Übung besteht darin, eine persönliche Top-Ten-Liste zu einem selbstgewählten Thema zu erstellen, die etwa über soziale Netzwerke geteilt werden kann.
Woche 10: Anstrengungen systematisieren. In Meeting zehn geht es darum, die Anstrengungen zu systematisieren – um etwa einen Überblick über die Liste mit den eigenen Kontakten zu behalten. Außerdem sollen die Circle-Mitglieder lernen, jemanden um etwas zu bitten.
Woche 11: Überblick gewinnen. Im elften Meeting überlegen die Circle-Mitglieder, welche Unterstützung sie auf dem Weg zur Zielerreichung bereits erfahren haben – und mit welchen Ideen sie weiter vorankommen wollen. Beides dient dazu, einen Überblick über das persönliche Netzwerk zu gewinnen und sich klarzuwerden über die eigene Rolle und Dinge, die sich noch erreichen lassen.
Woche 12: Zurückblicken. In Meeting zwölf geht es darum, die vergangenen Wochen abschließend Revue passieren zu lassen, unter anderem, indem alle diese zwei Fragen beantworten: Was hat sich geändert? Wie geht es in Bezug auf die neuen Gewohnheiten und Fähigkeiten weiter?
Work-Out-Loud-Werkzeuge für Unternehmen
Working Out Loud ist also eine Wissensmanagementmethode für die persönliche Weiterentwicklung. Das Ziel ist die Vernetzung und altruistische Hilfe, um den WOL-Mitstreitern bei deren Zielerreichung zu helfen und zugleich Hilfe für die eigenen Ziele zu erhalten. Dieser Ansatz ist natürlich auch für die Wissensarbeit in Unternehmen interessant. Denn je transparenter kluge Ideen und brillantes Wissen der Einzelnen sind, desto eher können die anderen davon profitieren.
Dieser Grundgedanke liegt auch dem unternehmensinternen Social-Media-Netzwerk „Yammer“ für die eigenen Mitarbeiter zugrunde. Microsoft Yammer ist eine firmeninterne Kommunikationsplattform nach dem Vorbild von Facebook, Xing oder LinkedIn, mit der sich die Mitarbeiter abteilungs- und fachübergreifend in einzelnen Gruppen vernetzen können. Das Ziel von Yammer ist ebenfalls, einfacher innerhalb eines Unternehmens von dem Wissen anderer profitieren zu können.
Auch Microsoft Teams kann als WOL Tool genutzt werden. Teams ist ein praktisches Kollaboration-Werkzeug von Microsoft und Teil von Office 365. Es kam 2017 auf den Markt und ist der offizielle Nachfolger von Skype for business. Teams ist aber nicht nur Kommunikationsplattform, sondern bietet auch bedarfsgerecht mit diversen Tools bestückbare digitale Workplaces an. Damit ist es das ideale Werkzeug für die Zusammenarbeit in kleineren Gruppen (wie zum Beispiel Working Out Loud Circles).
Praxisbeispiel Bosch
WOL ist bei Bosch als Graswurzelinitiative gestartet. Heute entwickelt ein Co-Creation Team aus 14 Personen die Methode weiter und adaptiert sie für neue Anwendungsfelder weltweit, zum Beispiel für Innovationsprozesse. Co-Creation bedeutet, dass die Mitarbeiter zu einem kleinen Teil parallel zu ihrer eigentlichen Arbeitsaufgabe mitmachen.
Nach einer internen Evaluation empfehlen 97 Prozent der Teilnehmer die Methode weiter, 75 Prozent nehmen erneut teil und 96 Prozent bestätigen, dass WOL hilft, die digitalen Fähigkeiten zu verbessern, und den kulturellen Wandel vorantreibt.
Kritik am Working Out Loud Konzept
Unternehmen setzen Wissensmanagementkonzepte schon länger um, lange bevor die WOL-Methode in den letzten Jahren an Fahrt aufgenommen hat. Die Wissensarbeit hat mit Working Out Loud jedoch einen kleineren Rahmen, klare Regeln und einen neuen Namen erhalten.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass dieser Ansatz dazu einlädt, die WOL-Kollegen mit unvollständigen und unvollendeten Teilergebnissen zu überschwemmen. Denn wenn jeder pausenlos mitteilt, woran er gerade arbeitet und was er dabei an Teilerfolgen erreicht hat, schwillt der Informationsfluss unweigerlich weiter an. Und schon jetzt ertrinken viele Mitarbeiter in einer Informationsflut aus E-Mails, Nachrichten und einer weiterhin ungebrochenen CC-Kultur. Die Kommunikation sollte daher keinesfalls zu kleinteilig erfolgen.
Einer dritter Kritikpunkt bezieht sich auf den Einsatz dieses Bottom-Up-Ansatzes in Unternehmen. Wenn sich Firmen dazu entschließen, die Methode bei sich einzusetzen, dann müssen sie dies auch richtig machen. Also ergebnisoffen und ohne Einmischungen. Die Themenwahl und individuelle Zielsetzung ist und bleibt eine Sache der Beteiligten – und darf nicht von Vorgesetzten oder dem Management vorgegeben werden. Denn auch Ziele, die dem Unternehmen nicht direkt nutzen, tragen zu einer Weiterentwicklung des Mitarbeitenden bei. Und davon profitiert dann schließlich auch wieder das Unternehmen als Ganzes.
Vor- und Nachteile von Working Out Loud
Sie haben nun mehr über das Prinzip von Working Out Loud erfahren und wie ein WOL-Circle aufgebaut ist. Fassen wir in diesem Absatz deshalb noch einmal alle Vorteile zusammen und gehen dabei auch auf einige Kritikpunkte ein, die gerade in den letzten Jahren aufgetreten sind.
Vorteile
Mehr Expertise: Indem Gleichgesinnte ihr Wissen miteinander teilen, können alle Personen in einem WOL-Circle dieses Wissen aufnehmen und dadurch mehr Expertise aufbauen.
Growth Mindset: In einem WOL-Circle lernen die Teilnehmer, die Ansichten von anderen Personen wertzuschätzen und in ihre eigene Arbeit zu integrieren. Dies fördert neue Perspektiven, das Verlassen der Komfortzone und das Betreten einer Zone, in der Wachstum wirklich möglich ist.
Einfaches Prinzip: Zudem ist Working Out Loud ein sehr einfaches und zielgerichtetes Prinzip. Man teilt sein Wissen mit anderen und profitiert von dem Wissen anderer.
Nachteile
Zielvorgaben von Unternehmen: Viele Unternehmen beschließen heutzutage, das WOL-Prinzip einzuführen. Hier kann es oft passieren, dass Führungskräfte und Manager die Ziele der Gruppe vorgeben. Dies sollte jedoch nie der Fall sein, denn sowohl die Themenwahl als auch die Zielsetzung sollte den beteiligten Personen selbst überlassen werden.
Überflutung an Informationen: In der heutigen Arbeitswelt wird man mit Informationen überflutet. Auch in WOL-Circles kann es passieren, dass man mit Teilergebnissen überschwemmt wird. Hier sollte man unbedingt darauf achten, den Informationsaustausch auf die wichtigsten Punkte zu beschränken und auf eine erfolgreiche Kommunikation zu achten.
Fazit
Speziell für Unternehmen ist es vorteilhaft WOL-Circle zu unterstützen, da WOL neben dem Netzwerkaufbau u. a. auch bei der Zielerreichung, dem Onboarding und der Förderung des agilen Arbeitens genutzt werden kann.
Aber auch im privaten Bereich oder unter Selbstständigen kann die WOL-Methode problemlos genutzt werden. Die WOL-Methode ist einfach zu erlernen, (fast) kostenlos in der Ausführung, problemlos virtuell nutzbar und wunderbar geeignet, um eigene Ziele schneller zu erreichen und sich ein gutes Netzwerk aufzubauen. Deshalb gibt es auch in vielen größeren Städten und auch , Online bereits seit einigen Jahren vielfältige Working Out Loud-Circle.
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