top of page

Neu in Führung

Aktualisiert: 21. Sept.

So gelingt dir der Rollenwechsel vom Kollegen zur Führungskraft



Der Schritt in die erste Führungsrolle ist einer der größten Karrieresprünge – und einer der herausforderndsten. Vielleicht bist du wegen deiner Fachkenntnisse befördert worden. Doch plötzlich stellst du fest: Deine neuen Aufgaben liegen weniger in der fachlichen Arbeit, sondern viel stärker in Kommunikation, Konfliktbewältigung, Vorbildfunktion und Ergebnisverantwortung.


Auf diese neue Rolle bist du oft kaum vorbereitet. Gleichzeitig hat dein Verhalten nun viel größere Auswirkungen als zuvor. Genau deshalb ist es so wichtig, die ersten Schritte bewusst zu gestalten.


In diesem Beitrag erfährst du:




Was ist eigentlich Führung?


Als Führungskraft wirst du daran gemessen, wie gut du Menschen koordinierst, Ziele übersetzt und Zusammenarbeit gestaltest. Führung ist schwer zu definieren – zu stark hängt sie von Kontext, Situation und Menschen ab. Eine klassische Definition stammt von Baumgarten (1977):

„Führung ist jede zielbezogene, interpersonelle Verhaltensbeeinflussung mit Hilfe von Kommunikationsprozessen.“

Kurz gesagt: Führung bedeutet, Menschen zu bewegen – mit Kommunikation, Klarheit und Vorbildfunktion.


Deine Aufgaben als Führungskraft sind vielfältig:

  • Unternehmensziele in konkrete Maßnahmen übersetzen,

  • Motivation und Unternehmenskultur fördern,

  • ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem Mitarbeitende ihre Stärken entfalten,

  • Ergebnis- und Kundenorientierung sicherstellen.


Führung ist also mehr als „Chef sein“. Es geht darum, Rahmenbedingungen für Leistung und Zufriedenheit zu schaffen – und damit langfristig den Erfolg des Unternehmens zu sichern.



Neu in Führung - so gelingt der Rollenwechsel
Neu in Führung - so gelingt der Rollenwechsel

Neu in Führung: Die ersten 100 Tage


Der erste Eindruck prägt. Gerade in den ersten 100 Tagen wirst du genau beobachtet – von Vorgesetzten, Kollegen und deinem Team. Umso wichtiger ist eine gute Vorbereitung. Die ersten 100 Tage lassen sich in Phasen unterteilen:


1. Vorbereitungsphase

Noch vor Antritt: Kläre Erwartungen. Will dein Vorgesetzter Stabilität oder Veränderung? Liegt der Fokus auf Umsatz, Kundenorientierung oder Mitarbeiterbindung? Wo überschneiden sich Erwartungen – und wo musst du vorsichtig sein?


2. Beobachtungsphase

Sammle Informationen. Höre zu, sprich mit Mitarbeitenden, Kolleg:innen, Kund:innen. Stelle Fragen, zeige Interesse. Vermeide vorschnelle Entscheidungen – sonst riskierst du Aktionismus.


3. Analysephase

Bewerte die Informationen. Lege Handlungsfelder und Prioritäten fest. Beziehe Betroffene in Lösungen ein – das spart Überzeugungsarbeit und stärkt Beziehungen.


4. Umsetzungsphase

Starte mit Veränderungen. Delegiere Aufgaben, plane sinnvoll und setze Kontrollpunkte. Wichtig: Nicht alles wird in 100 Tagen erledigt sein – aber du kannst die Richtung klar vorgeben.


Praxis-Tipp: Bedanke dich für Vorschläge in der Beobachtungsphase und notiere sie. Gehe in der Umsetzungsphase gezielt darauf zurück – so zeigst du Respekt und Weitsicht.



Typische Fehler vermeiden


Fast alle neuen Führungskräfte stolpern in ähnliche Fallen:


  • Veränderungen zu schnell vorantreiben („Ab heute wird alles anders“)

  • die Chefrolle überbetonen („Ich bin jetzt der Chef“)

  • Perfektionismus und zu hoher Selbstanspruch

  • Konflikten ausweichen

  • alles selbst machen, statt zu delegieren

  • Ängste und Erwartungen der Mitarbeitenden unterschätzen

  • die Chance der ersten 100 Tage verpassen


Ich gebe offen zu: In meiner ersten Führungsrolle habe ich viele dieser Fehler selbst gemacht. Das Wichtige ist: frühzeitig reflektieren, gegensteuern und dir Unterstützung holen – etwa durch ein Führungskräfte-Coaching. Ein Führungskräfte-Coaching kann beim Rollenwechsel unterstützen und bei der Selbstreflektion helfen.


Herausforderungen an die neue Führungsrolle


Vergleiche mit dem Vorgänger

Du wirst automatisch mit deinem Vorgänger verglichen. Zeige Respekt, ohne dich daran messen zu lassen. Deine Aufgabe ist es, deinen eigenen Führungsstil sichtbar zu machen.


Neue Distanz

Der Rollenwechsel vom Kollegen zur Führungskraft verändert Beziehungen. Du bist Teil des Teams – aber nicht mehr „nur“ Kollege. Das kann anfangs ungewohnt sein. Wichtig ist: respektvoll bleiben, aber auch deine neue Rolle klar annehmen.


Delegation an Ex-Kollegen

Gib Aufgaben ab, die du früher selbst erledigt hast. Nur so schaffst du Freiräume für deine neuen, strategischen Aufgaben.


Betriebsblindheit

Gerade wenn du aus dem Team kommst, kennst du Abläufe und Bedenken oft sehr gut. Gefahr: Du fragst zu wenig nach und blockierst neue Ideen. Bewahre dir Neugier und Offenheit.



Mit meinem E-Book Grundlagen der Führung den Grundstein für souveräne Führung legen:

E-Book Grundlagen der Führung
Jetzt kaufen


Dem Team Orientierung geben


Deine Antrittsrede ist ein Schlüsselmoment. Mitarbeitende wollen wissen: Wer bist du als Führungskraft? Was ist dir wichtig? Wohin soll es gehen?


Teile so früh wie möglich deine Vision, Ziele und Erwartungen. Inhalte können sein:


  • deine Vision und die wichtigsten Ziele,

  • dein Führungsstil und deine Werte,

  • deine Erwartungen an Leistung und Zusammenarbeit,

  • dein Umgang mit Schwierigkeiten,

  • ein persönlicher Einblick (z. B. ein Motto, das dich leitet).


Und dann gilt: Vorleben! Dein Verhalten zwischen Antrittsrede und Umsetzung prägt, wie dein Team dich wahrnimmt. Respekt, Offenheit, Ergebnisorientierung – alles, was du einforderst, solltest du selbst vorleben.


Du wirst von deinen Mitarbeiter:innen genau beobachtet. Daher ist es dein vorbildhaftes Verhalten, das zwischen der Antrittsrede und der Umsetzungsphase dem Team die notwendige Orientierung gibt. Kundenorientierung, Ergebnisorientierung, respektvoller Umgang, Offenheit und Vertrauen: Lebe es vor!

In meinen Führungskräfte-Coachings erlebe ich immer wieder, dass Vertrauensaufbau im Team etwas damit zu tun hat, was und wieviel ich über meinen Vorgesetzten weiß. Bist du als Führungskraft eher verschlossen oder auch bewusst zurückhaltend, ist es nicht verwunderlich, wenn dein Team u.U. wenig Nähe und Vertrauen aufbauen kann.



Fazit: Geduld und Selbstreflexion


Der Rollenwechsel vom Kollegen zur Führungskraft ist anspruchsvoll – und er braucht Zeit. Entscheidend ist, dich bewusst vorzubereiten, die ersten 100 Tage klug zu nutzen und typische Fehler zu vermeiden.

Führung ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Geduld, Selbstreflexion und die Bereitschaft, zu lernen, sind dein Schlüssel zum Erfolg.


👉 Wenn du Unterstützung suchst: Mit einem Führungskräfte-Coaching begleite ich dich dabei, souverän in deine Rolle zu starten. Sprich mich gern an – gemeinsam entwickeln wir ein Konzept, das zu dir passt.




Coaching "Kompakt"
60
Jetzt buchen


 
 
Logo Dr. Sabine Hahn Agile Coach
  • https://www.linkedin.com/company/72300827/admin/
  • Instagram

©2014 - 2024 by Sabine Hahn  

be brave. think big. move fast.

Newsletter 

 Vielen Dank für das Abonnement! 

Addresse

Zülpicher Strasse 317

50937 Köln

Email

Telefon

bottom of page