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Workshop Team Canvas

Aktualisiert: 23. Feb. 2023

Team Building mit Team Canvas im Workshop



Teams arbeiten am besten zusammen, wenn sie ein gemeinsames Ziel verfolgen und ein gemeinsames Verständnis über ihre Werte, Fähigkeiten, Regeln und nicht zuletzt den Sinn ihrer Arbeit haben. Das TeamCanvas ist eine großartige, agile Methode, um im Team den Austausch darüber anzuregen und effizient zu gestalten.

Da ich als Agile Coach ein großer Fan von Canvas generell bin, arbeite ich neben dem Business Model Canvas und dem Leadership Canvas auch regelmäßig mit dem Team Canvas. Die Methode erlaubt Teams eine offene, interaktive Auseinandersetzung und ist dabei dank ihrer klaren Struktur aufgeräumt und fokussiert.

Sie möchten das volle Potenzial Ihres Teams mit dem Team Canvas bergen? Dann wird dieser Blogbeitrag Ihnen helfen, denn hier bekommen Sie den ausführlichen Leitfaden für einen Team Canvas Workshop in Ihrem Unternehmen:




Was ist ein "Team Canvas"?


Der Begriff „Canvas“ kommt aus dem Englischen und bedeutet „Leinwand“. Ein Canvas bildet also auf einer Fläche, der Leinwand, ausgewählte relevante Fragen zu einem spezifischen Thema ab. Beim Team Canvas sind das Fragen zu den Zielen, Werten, Kompetenzen, Regeln und Verhaltensweisen. Die Arbeit mit einem Canvas hat – wie die meisten agilen Methoden – das Ziel, komplexe Strukturen zu vereinfachen und zu reduzieren.


Beim Team Canvas funktioniert das vor allem deshalb, weil sich das gesamte Team während der Arbeit intensiv mit den Fragen beschäftigt und sie später immer vor Augen hat. Textwüsten und umständliches Suchen nach bestimmten Antworten gehören der Vergangenheit an. Auf dem Beispielbild sehen Sie, wie ein ausgefülltes Canvas aussehen kann. Dank dieser Struktur ist die Methode klar und fokussiert.




Der Team Canvas Workshop – Wann lohnt er sich und für wen ist er geeignet?



Das Tool – das Team Canvas – wäre damit grob beschrieben. Wie die einzelnen Bereiche konkret auszufüllen sind, erläutere ich später noch genauer. Nun geht es zunächst um die Frage, wie Sie von einer leeren Leinwand zu einem Hilfsmittel gelangen, mit dem Ihr gesamtes Team wirklich arbeiten kann. Das Team Canvas wird im Idealfall nicht von einem Solopreneur ausgefüllt und schon gar nicht von oben herab diktiert. Stattdessen sollte es von allen Teammitgliedern gemeinsam befüllt werden – idealerweise im Rahmen eines Workshops.


Das lohnt sich immer dann, wenn Teams neu zusammenfinden, neue Aufgaben übernehmen, wenn Sie oder Ihre Teammitglieder merken, dass die Workflows haken, oder eine hohe Fluktuation im Unternehmen stattfindet – auch, um genau der ein Stück weit vorzubeugen. Demnach ist der Team Canvas Workshop spannend für:


  • Führungskräfte: Ein Team, das Hand in Hand arbeiten soll, muss zuerst Hand in Hand denken. Ziele und Werte, die von allen festgelegt werden, werden auch von allen respektiert. Das steigert nicht nur die Effizienz, sondern vor allem die Zufriedenheit der Mitarbeitenden.

  • Projektmanager: Projektteams sind häufig (oder bestenfalls) sehr divers. Die Menschen kennen sich untereinander nicht und während verschiedene Hintergründe und Skills für die Arbeit am Projekt wertvoll sind, brauchen Sie für die Arbeit im Projekt eine gemeinsame Baseline.

  • Ausbilder und Educator: Auch Studenten, Auszubildende und andere Lerngruppen profitieren von einem stärkeren Zusammenhalt und einer gemeinsamen Vision. Lehrinhalte können so einfacher und nachhaltiger aufgenommen und umgesetzt werden.


Zielsetzung eines Team Canvas Workshops


  • Grundlagen für eine gute Teamarbeit schaffen;

  • Austausch über Ziele, Rollen, Werte, Regeln und Zweck des Teams starten/fördern;

  • Gemeinsames Verständnis schaffen;

  • Onboarding neuer Teammitglieder;

  • Mögliche Missverständnisse / Irritationen ausräumen;

  • Alignment schaffen;

  • Ausgangspunkt für einen Teambuilding-Prozess schaffen.


Das Team Canvas ermöglicht, die unausgesprochenen Dinge an die Oberfläche zu bringen und gemeinsame Wünsche und Ziele eines Teams auszuarbeiten. Dank der Struktur ist die Methode sehr klar und fokussiert.


Vorbereitung eines Team Canvas Workshops


Zur Vorbereitung eines Team Canvas Workshops sollte zunächst ein Moderator bestimmt werden. Dies kann – bei entsprechender Zurückhaltung bzw. Moderationserfahrung – die Führungskraft oder jemand aus dem Team sein oder – meine Empfehlung – ein externer Moderator.


Der Moderator lädt die Teilnehmenden ein und klärt die Rahmenbedingungen: Was soll passieren? Wie und wo findet das Team zusammen? Wie viel Zeit sollte jeder Einzelne einplanen? Auf dieser Basis können sich die Teilnehmenden mental und terminlich vorbereiten und eventuell bereits im Vorfeld wichtige Punkte reflektieren.


Team Canvas Vorlage


Noch vor der Einladung zum Workshop steht die inhaltliche Entscheidung, mit welcher Version des Team Canvas gearbeitet werden soll. Das Team Canvas Basic ist meiner Erfahrung nach universell einsetzbar und ein echter Mehrwert auch für alle Teams, unabhängig davon, wie versiert sie in der Selbstreflexion oder im Team-Building sind. Das Team Canvas Advanced ist meiner Einschätzung nach eher für fortgeschrittene Teams, die also regelmäßig in offenen Austauschformaten auch über sich selbst sprechen und eine hohe Reflexionsgabe und Offenheit mitbringen.


Darüber hinaus sollte der Moderator auch für das nötige Equipment sorgen:


  • Durchführung in Präsenz: ein Team Canvas auf Postergröße (A0) ausdrucken, genügend (kleine) Klebezettel und gute Stifte besorgen, einen geeigneten Raum buchen.

  • Durchführung virtuell: auf einem digitalen Whiteboard (z. B. Miro oder Conceptboard) eine Vorlage für ein Team Canvas anlegen (hier finden Sie Vorlagen für Miro), eine Videokonferenz einstellen und die Teilnehmenden einladen. Der Moderator sollte 10 Minuten eher in der virtuellen Besprechung sein.




Durchführung eines Team Canvas Workshops



Der grundsätzliche Inhalt eines Team Canvas Workshops ist klar: das Team Canvas ausfüllen. Aber wie sollten Sie dabei vorgehen?


Ich empfehle folgenden Ablauf:

  • Vorstellung des Team Canvas im gesamten Team

  • Klärung von Verständnisfragen

  • Vereinbarung genereller „Spielregeln“ (Wie wollen wir heute miteinander arbeiten?)

  • Brainstorming der einzelnen Felder


Team Canvas Basic erstellen:

  1. Purpose: Was ist der Zweck des Teams? Wofür stehen wir? (Haben wir einen Team-Namen?)

  2. Roles & Skills: Wer ist Bestandteil des Teams? Wer hat welche Rolle? Welche informellen Rollen gibt es? Welche Kompetenzen fehlen eventuell?

  3. Common Goals: Welche Ziele verfolgt das gesamte Team? Welche Ziele verfolgt jeder Einzelne?

  4. Values: Welche Werte sind jedem Einzelnen wichtig? Was sind die Kernwerte des Teams?

  5. Rules & Activities: Was sind Grundregeln, auf die sich das Team einigen möchte?


Team Canvas Advanced erstellen:

  1. Purpose: Was ist der Zweck des Teams? Wofür stehen wir? (Haben wir einen Team-Namen?)

  2. People & Roles: Wer ist Bestandteil des Teams? Wer hat welche Rolle? Welche informellen Rollen gibt es? Welche Kompetenzen fehlen eventuell?

  3. Common Goals: Welche Ziele verfolgt das gesamte Team?

  4. Personal Goals: Welche Ziele verfolgt jeder Einzelne?

  5. Values: Welche Werte sind jedem Einzelnen wichtig? Was sind die Kernwerte des Teams?

  6. Needs & Expectations: Was braucht jeder Einzelne, um im Team erfolgreich zu sein?

  7. Rules & Activities: Was sind Grundregeln, auf die sich das Team einigen möchte?

  8. Strength & Assets: Was sind die Stärken des Teams?

  9. Weakness & Risks: Was sind Schwächen und Risiken?


Die einzelnen Felder bzw. Themen werden nacheinander bearbeitet. Zunächst wird jeder Teilnehmende gebeten, die relevanten Aspekte auf Klebezetteln zu notieren. Auf Bitte des Moderators werden diese Klebezettel aufgehängt. Anschließend wird über Verständnisfragen und die inhaltliche Bedeutung der Punkte gesprochen. Wichtig ist, dass die Felder sukzessive nacheinander (und nicht gleichzeitig!) bearbeitet werden.

Dabei sollte der Moderator auch den zeitlichen Rahmen bedenken, um einzuschätzen, bei welchem Feld es mehr oder weniger Redebedarf und -stoff geben wird. Erfahrungsgemäß sind die Themen „Werte“ und „Regeln“ intensiver als „Ziele“ und „Rollen“. Zur Klärung des Purpose und der Rollen im Team gibt es außerdem angemessenere Methoden. Dennoch kann das Canvas ein guter Ausgangspunkt sein, um in weiteren Formaten tiefer in diese Themen einzutauchen.


Es hängt stark von der Moderation und der konkreten Zielstellung ab, wie lang das Team an einem Team Canvas arbeitet. Schließlich wirft das Canvas eventuell Fragen auf, die nicht in kurzer Zeit geklärt werden können. Aus meiner Erfahrung sollte man – je nach Teamgröße –mindestens 2,5 Stunden bis hin zu 4 Stunden für einen nachhaltigen Team Canvas Workshop einplanen. Meist gibt es eher zu viel Bedarf an Austausch als zu wenig.



Nach dem Workshop - und jetzt?



Ein Team Canvas Workshop ist kein Selbstzweck. Zwar erleben Teams den konstruktiven und strukturierten Austausch auf Basis eines Team Canvas meist als sehr gewinnbringend und teambildend, dennoch ist die fortlaufende Integration der erarbeiteten Punkte in den Arbeitsalltag der Teammitglieder natürlich wichtig. Konkret können folgende Fragestellungen helfen:

  • Wie sorgen wir dafür, dass alle im Team unseren Purpose und unsere Identität kennen?

  • Wie machen wir Ziele des Teams fortlaufend - auch bei Veränderungen – transparent?

  • Wie gehen wir mit fehlenden Rollen und Kompetenzen im Team um?

  • Wie werden definierte Werte und Regeln des Teams im Alltag berücksichtigt?

  • Wie verankern wir Reflexion über uns als Team als integralen Bestandteil der Zusammenarbeit?


PS: Ein Team-Canvas kann durchaus auch – eventuell mit Iterationen – mehrfach im selben Team durchgeführt werden. Insbesondere, wenn sich ein Team in einem hochdynamischen Kontext befindet, kann regelmäßiges Alignment eine gute Idee sein!


Bitte kontaktieren Sie mich jederzeit gern, sollten Sie noch fragen zum Vorgehen oder zu meiner Vorlage haben. Ich unterstütze Sie gern!




 

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